Von den insgesamt 170 Gräbern in Birka mit Textilfunden beinhalten 60 broschierte Bänder. Leider ist meist völlig unklar, an welcher Stelle der Kleidung die Bänder einst angebracht waren. Es wird vermutet, dass diese in der Herstellung doch aufwendigen Bänder reine Zierbänder waren. Das Grundmaterial der Bänder bestand aus Seide oder auch Seide und Leinen als Grundfäden, die Schussfäden aus Silber- und Golddraht (der Schussfaden wird stets doppelt eingezogen). Goldborten sind nur noch als "Negative" erhalten (der Grundfaden vermoderte), während das Silber der Silberborten oft ankorrodierte Seidenreste aufweist. Der Goldfaden variiert dabei sehr oft auch innerhalb eines Bandes in Dicke und Farbe, und wurde nach Fertigstellung wohl zusätzlich mit einem Hämmer geplättet, um den Glanz zu verstärken.
Die verschiedenen Borten weisen eine gewisse Muster-Ähnlichkeit auf: Swastiken, Rauten, zoomorphe Formen, S-Figuren aber auch Flechtornamente kommen häufig vor. Geijer spricht hier von einem gewissen Grad an Standardisierung. Unklar ist, ob broschierte Bänder ein lokales Handwerk darstellten, oder importiert wurden. Man liest in Birka 3 (Textilfunde) oft, dass das Drahtziehen mit rundem Durchmesser als Technik vermutlich aus dem Osten/Byzanz stammt. Ich bin mir nicht sicher, wie aktuell dieser Wissensstand ist, da ich vom Haithabu-Museums-Besuch noch im Kopf habe, dass dort das Drahtziehen nachgewiesen ist.
Abbildung aus Birka III - Die Textilfunde (A. Geijer) |
Abbildung aus Birka III - Die Textilfunde (A. Geijer) |