Mittwoch, 18. Juli 2012

Slawischer Trachtbestandteil - Soroshka/Rubakha

Der Hauptbestandteil einer frühmittelalterlichen slawischen Tracht (sowohl bei Reich als auch bei Arm) bestand aus einer Soroskha (=Hemd), sowohl für Männer als auch für Frauen. Bei der weiblichen Tracht war es eine boden-/knöchellange Unterkleidung aus Leinen mit oft überlangen Ärmeln. Ein Überkleid mit gleichem Schnitt über einer Soroskha war eine Rubakha (oft aus Wolle).

Das Schnittmuster einer Soroshka/Rubakha ist dabei über viele Jahrhunderte konstant geblieben, mit nur wenigen Variationen.


Soroshka aus handgewebtem Leinen mit überlangen Ärmeln

Typische Keile unter dem Ärmel

Verwendete Naht: Überwendlichstich
Es fehlen jetzt noch Stickereien am Saum, Ärmeln und Halsöffnung. Slawische Kleidung wurde oft aus einem Schutzbedürfnis heraus bestickt: man glaubte, böse Geister könnten den Körper durch die Öffnungen der Kleidung betreten. Die symbolträchtigen Stickereien schützten den Träger vor Unheil.

Donnerstag, 12. Juli 2012

Interpretation einer Keramik-Schale aus Haithabu

Es ist schon eine ganze Weile her, dass wir gemeinsam mit der Sippe getöpfert haben. Es sind viele schöne Dinge dabei herausgekommen; Kugeltöpfe, Becher, Schalen. Wir haben später versucht, einen Großteil davon per Grubenbrand zu brennen - das wurde jedoch nichts, ausnahmslos jedes Stück ist dabei kaputtgegangen. Alrik hatte wohl eine Vorsehung, denn er wollte seine Stücke ganz normal in einem modernen Ofen brennen lassen. Seit ca. Mai sind seine Werke des damaligen Töpferwochenendes gebrannt, und auch schon in Benutzung gewesen.

Zum Einen hat Alrik eine Keramikschale nach einem Vorbild (sofern man das Vorbild nennen kann, denn haben sind nur kleine Bruchstücke erhalten) aus Haithabu getöpfert. Wir nennen die Schale - aufgrund gewisser anatomischer Ähnlichkeiten- liebevoll "Nippelschale".
Beim Ton haben wir zunächst nichts Belegtes genommen, sondern schlicht einen Ton aus dem Bastelladen zum Ausprobieren.



Bild aus: Die Keramik von Haithaub, Hübener W.

Bild aus: Die Keramik von Haithaub, Hübener W.  


Desweiteren hat Alrik noch ein weiteres Stück gebastelt. Da Alrik ohne Kaffee im Lager zum Zombie mutiert und Krümelkaffee auf Dauer auch nicht das Wahre ist, musste eine Art "Kaffeefilterhalter" her. Und prompt war "Melitta" geboren....


 

Sonntag, 8. Juli 2012

Tausch-Birkenrindendose für Amala


Ich habe neulich mit Amala von http://www.schlampengoettin.de/ (ein unbedingt lesenswerter Blog!) getauscht. Sie hat mir wunderschöne Mug Rugs (gepatchworkte Untersetzer für Teekannen/Tassen -> Mädchenkram *g*) gemacht, und sie bekommt dafür eine Birkenrindendose von mir. Ich hoffe, du magst die Dose :-)

Donnerstag, 5. Juli 2012

Birka-Tasche aus Grab 819

Alrik hat sich an einer Interpretation der Tasche, die in Grab 819 gefunden wurde, versucht. Diese Tasche gehört nach Gräslund zu Typ 3B (Tasche mit metallüberkleideter Klappe). Das Grab 819 selbst war ein kleines Sarggrab und beinhaltete wohl aufgrund der Größe eine nicht erwachsene männliche Person. Leider gibt es weder im Bildarchiv des Stockholmer Historischen Museums noch im Birka-Band Abbildungen der Lederbestandteile, doch Gräslund beschreibt sie als eine Tasche aus Leder, mit einer Vorder- und Rückseite mit dazwischen festgenähten Streifen für mehr Geräumigkeit. Auf der Rückseite wurde eine Metallplatte festgenietet, die dann über die Vorderseite geklappt wurde, und vermutlich durch ihr Gewicht die Tasche zusammenhielt.

Das Material der Metallplatte ist Bronze. Sie besteht nicht aus einem Stück, sondern aus 2 Hälften, die in der Mitte durch eine Bronzeschiene verbunden ist. Die komplette Fläche der Metallplatte ist mit dicht beieinander liegenden Dreiecken punziert.
Die Klappe war vermutlich mit Leinen gefüttert, und es wird angenommen, dass diese Art von Tasche ein sogenannter "Schütter" war, d.h. das Kleingeld, welches sich aller Voraussicht nach in der Tasche befand, wurde herausgeschüttet und lag dann auf dem Leinenfutter und konnte herausgezählt werden.

Alrik hat die Tasche aus einem dünnen Leder mit Sattlerstich genäht, eine (anders als im Original) durchgehende Bronzeplatte punziert und die Außen- und Mittelschiene festgenietet.



Quelle des Bildes: http://mis.historiska.se/

Sonntag, 1. Juli 2012

Neues Zelt + Fotoshooting für die neue Website

Alrik und ich haben es endlich geschafft, unser Gestänge für das neue Zelt fertig zu bearbeiten. Sven und Fjoergyn waren mal wieder bei uns, und wir haben es direkt mal aufgebaut, und uns über die Masse an Platz gefreut. 
Zudem haben wir - da bei Hrafns Skari personelle Umstrukturierungen vorgenommen wurden und im Zuge dessen auch die Homepage komplett neu gestaltet werden soll - gleich einiges unserer Ausrüstung in den Garten gekarrt und ´ne Runde fotografiert. Sven als Profi-Grafiker hat uns dann gleich mal ein paar Tricks in Photoshop gezeigt.... bin begeistert (und habs gleich mal versucht nachzumachen, das letzte Photo hab ich mal nachbearbeitet, aber da ist noch enormer Übungsbedarf vorhanden).

Bearbeitung von Sven

Bearbeitung von Sven