I. Jansson zufolge wird der Ursprung dieser Gürtel im byzantinischem Reich gelegen haben, fanden jedoch häufigen Gebrauch auch außerhalb in den eurasischen Steppen. Besonders gut und schon frühzeitig wurden die Gürtel in Ungarn untersucht, weshalb man eine typologische Einteilung auf dem Fundgut Ungarns erstellte:
- Frühawarischer Typ mit Beschlägen aus Pressblecht und einfachen Pflanzenmustern (byzantinischer Stil)
- Spätawarischer Typ mit gegossenen Beschlägen mit Reliefdekor (Ursprung wohl innerasiatisch)
- Magyarische Gürtel mit gegossenen Beschlägen (islamischer Stil)
Anfangs machten Rekonstruktionen der Gürtel Probleme: man fand mehr Beschläge, als auf einen Gürtel gepasst hätten und zudem war die Riemenzunge zu groß für die Schnalle. Erst mit dem Fund von Bashalon, bei dem ein Gürtel in situ gefunden wurde, wurde die Trageweise und das Prinzip verstanden: eine Riemenende war funktionell, das andere rein dekorativ.
Quelle d. Abbildung: Birka II:2, Systematische Analysen der Gräberfunde |
In Birka selber umfassen die Funde im Normalfall nicht ganze Gürtel, sondern einzelne Beschläge, die teilweise zu Fibeln, Anhängern, Riemenverteilern umgearbeitet werden.
Das Gürtelzubehör in Birka kann auch wieder in 2 Gruppen unterteilt werden:
- silbernes Gürtelzubehör mit nieren- oder kleeblattförmigen Blumen, Tieren, menschlichen Darstellungen: wurde, umgearbeitet zu Anhänger/Fibeln, in Frauengräbern gefunden
- Bronzebeschläge: in ursprünglicher Funktion als Gürtel- oder Taschenbeschlag in Männergräbern gefunden
Quelle d. Abbildung: Birka II:2, Systematische Analysen der Gräberfunde |
Es ist unklar, ob diese Beschläge in Birka nur getragen wurden, oder auch hergestellt. Das Dekor ist von islamischem Charakter, aber die Frage, ob es islamisch beeinflusst, oder tatsächlich von islamischer Provenienz ist, ist noch offen. Ein Fund aus dem Podol in Kiew zeigt eine Gussform für Beschläge, die vom Typ eindeutig orientalisch ist. Beschläge wurden also z.T. lokal gefertigt; welche Herkunft der Handwerker hatte ist jedoch unklar. Für die Beschläge in Birka nimmt Jansson eine Herkunft aus verschiedenen Teilen Russlands an. Vollkommen geklärt ist es jedoch nicht.
Quelle d. Abbildung: Birka II:2, Systematische Analysen der Gräberfunde |
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